Kündigung – Dem Vermieter vorher Bescheid sagen?

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In diesem Beitrag schildere ich meine Erfahrungen in Bezug auf den richtigen Zeitpunkt, seinen Vermieter über den Auszug zu informieren. So kannst Du dich vor dem großen Fehler schützen, den wir begangen haben. 

Der beste Zeitpunkt um den Vermieter zu informieren

Der beste Zeitpunkt ist der spätest mögliche Termin. Das spart dir eine ganze Menge Ärger. Wir haben den anderen Weg gewählt, weil wir nett sein wollten und würden es heute nicht mehr so machen. Du kennst sicher das Sprichwort, den kleinen Finger reichen und dann ist der Arm ab. Genauso ist es uns ergangen.

Probleme, die sich ergeben wenn man zu früh Bescheid sagt

Wir haben Anfang 2018 ein Haus gekauft und unsere Vermieter quasi direkt nach der Unterschrift darüber informiert, dass wir im ersten Quartal 2019 ausziehen werden. Aufgrund eines guten Mieter / Vermieter – Verhältnisses sahen wir uns in der Pflicht, den Vermieter früh über unseren Auszug zu informieren. Schließlich wollten wir nicht Schuld sein, dass die Vermieter Mietausfall haben, weil sie das Haus nicht innerhalb der Kündigungsfrist von drei Monaten neu vermietet bekommen.

Allerdings fing damit der – vermeidbare – Aufwand an. Der Vermieter wollte seine Immobilie nämlich nicht nochmal vermieten sondern lieber verkaufen. Während eine Vermietung von halbwegs attraktiven Häusern und Wohnungen in guter Lage meist nur wenige Besichtigungstermine Bedarf, ist ein Hausverkauf weitaus aufwändiger.

Zunächst fliegt der mittelmäßig sympathische Makler zur Bestandsaufnahme ein. Es folgten für den Energie- / Verbrauchsausweis noch der Schornsteinfeger bzw. der Energieberater. Und dann der Besichtigungs-Marathon über mehrere Monate hinweg. Ich glaube wir haben fünfzehn Termine mit verschiedenen Interessenten wahr genommen. Dazu kamen weitere Termine mit Interessenten, die das Haus ein zweites und drittes Mal besichtigen wollten um dann doch noch abzuspringen.

Jeder Termin bedeutete für meine damals schwangere Frau und mich, das Haus aufzuräumen und zur Verfügung zu stehen. Und so richtig toll ist das nun nicht, ständig fremde Leute samt Anhängseln, Freunden, Bekannten oder den teils nicht erzogenen Kindern durch das Haus zu führen. Jedesmal ein Akt, unsere Hunde vorher außerhäuslich unterzubringen und auf abruf immer den netten und zufriedenen Mieter spielen. Nein Danke.

Ein weiteres Problem resultiert aus dem dann tatsächlich erfolgten Verkauf. Wir können uns nun noch mit einem Eigentümer-Wechsel herumschlagen. Im Idealfall – bei uns geht es nur um einen Monat – bekommen wir das auf dem kurzen Dienstweg hin. Im Worst-Case gibt es für den Monat noch einen neuen Mietvertrag und ggf. eine Mieterhöhung. Das erfahren wir dann im März.

Dumme Sprüche an der Tagesordnung

Mit jedem Termin steigt die Wahrscheinlichkeit, mit dummen Sprüchen konfrontiert zu werden. Freche Besichtiger und ein Makler der auch lieber redet und dann denkt haben uns teils vor Herausforderungen gestellt. Wir waren sogar kurz davor, dem Herren ein Hausverbot zu erteilen und haben uns massiv bei unseren Vermietern beschwert. Danach besserte sich die „Zusammenarbeit“ etwas.

Gutes Mietverhältnis schützt vor Interessen nicht

Hätten wir Ende Dezember 2018 Bescheid gegeben, hätten wir uns damit nicht sonderlich rumärgern müssen und wären entspannt mit vielleicht 2-3 Besichtigungsterminen durch den Makler und ein paar Interessenten aus dem Rennen gewesen. So haben wir einen halben Marathon hinter uns gebracht obwohl wir selbst mitten in Lebensumständen waren, bei denen man da eigentlich weder Lust noch Zeit für hat. Selber ein Haus renovieren, ein Kind bekommen reicht zur Tageserfüllung nämlich voll aus.

Und darauf nehmen Vermieter und Makler natürlich keine Rücksicht. Der Spitzentag waren, wenn ich mich recht erinnere fünf oder sechs Besichtigungen über den Tag verteilt.

Wir wollten nur nett sein

Und eigentlich wollten wir nur nett sein und vermeiden, dass unsere Vermieter einen Mietausfall haben. Ganz ehrlich: Das würde mir heute nicht mehr passieren. Denn das bisschen Dank und der Blumenstrauß den wir erhalten haben steht hier in keinem Verhältnis für den Aufwand und viele kleine Frechheiten, die wir über uns haben ergehen lassen.

Daher kann ich nur vor den Risiken der zu frühen Information warnen und würde selbst nur noch Bescheid geben, wenn der Umzug unmittelbar bevor steht und ansonsten die Füße ganz still halten. 

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